Am Samstag, 07. Februar war es soweit: In aller Frühe brach die Klasse 9b zusammen mit ihrem Klassenlehrer, Herrn Reising, und ihrer ehemaligen Deutschlehrerin, Frau Braukmann, auf in die Bundeshauptstadt... Nachdem das Gepäck im Schließfach deponiert war, fand eine erste Besichtigungstour des alten Zentrums statt: der Alexanderplatz mit dem Fernsehturm, dessen Spitze im Nebel verschwunden war, das Rote Rathaus, Unter den Linden, vorbei am Berliner Dom, dem Bauschutt des ehemaligen "Palastes der Republik" zum Gendarmenmarkt, dann auf die Friedrichstraße, Stippvisite in den Austellungspavillons bekannter Automarken, entlang am ZDF-Hauptstadt-Studio zum Brandenburger Tor... Nach einer längeren Mittagspause wurde dann Ku-Damm und das Zentrum-West "unsicher" gemacht, bevor es zum Quartier nach Potsdam ging, wo uns bereits das Abendessen erwartete.

Nach ausgiebigem Frühstück an einem reichhaltigen Buffet am Sonntagmorgen ging die Straßenbahnfahrt dann ins Zentrum Potsdams: Gang durch das Hollän-dische Viertel, die Brandenburger Str. zum - ja, auch das gibt es in Potsdam - Brandenburger Tor. Nun war es nicht mehr weit zum Park Sanssouci: Bei strahlendem Sonnenschein, aber klirrender Kälte ein imposanter Blick auf das Schloss... Was fehlte, waren die Blumen im Park, die Fontänen - ein ungewohnter Anblick, der aber dennoch seinen Reiz hatte. Nach der Mittagspause auf nach Berlin, Auffahrt auf den Fernsehturm, von dem aus wir einen weiten Blick über die Hauptstadt hatten... Danach Besuch der Ausstellung "Story of Berlin" - ein Spaziergang von den Anfängen Berlins vor mehr als 750 Jahren über die Preußen-Zeit, Haupstadt des Deutschen Reiches, Hitlerdiktatur, Teilung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zum Mauerfall 1989.

Höhepunkt und konkreter Anlass des langen Wochenendes in Berlin war aber zweifelsohne der Besuch im Deutschen Bundestag/Reichstag am Montagmorgen. Eingeladen waren wir - auf Vermittlung des Schulleiters, Hern Starke - bei der Abgeordneten Frau Dr. Flachsbarth aus Hannover. Ein kurzer Vortrag über die Geschichte des Reichs- bzw. Bundestages bzw. die Arbeit des Parlaments auf der Zuschauertribüne des Plenarsaals, der viel kleiner ist als die Fernsehübertragungen aus dem Parlament vermuten lassen, dann eine Begegnung mit Frau Dr. Flachsbarth, die über ihre Arbeit als Bundestagsabgeordnete berichtete und danach Fragen beantwortete. Das obligatorische Gruppenfoto (s.u.) durfte natürlich nicht fehlen. Abschluss des Besuchs war der Aufstieg in die Kuppel des Reichstages/Bundestages - ohne Schlange stehen zu müssen, wir waren ja "angemeldete Gäste! - mit einem Panoramablick über die Hauptstadt... Danach ging es vorbei an einer Gedenkwand für die zahlreichen "Maueropfer", die ihren Fluchtversuch mit dem Leben bezahlt haben, zum "Denkmal für die ermordeten Juden Europas". Die von ihrer Gestaltung her ungewöhnliche Gedenkstätte mit ihren über 2700 unterschiedlich großen Stelen soll zum Nachdenken anregen und den Betrachtern bewusst machen, dass der Befehl zum Holocaust, der organisierten Tötung von mehr als sechs Millionen Juden, von Berlin ausging.

Nach der Mittagspause, die wir am Potsdamer Platz verbracht haben, ging es dann noch einmal in die City-West, sollte doch nach den Tagen mit einem dicht gedrängten Programm doch auch die Freizeit und - soweit der Geldbeutel (noch) reichte - das Shopping nicht zu kurz kommen... Voller Eindrücke, aber doch ziemlich müde sind wir dann um 22.40 Uhr wieder in Hameln gelandet: Ein anstrengendes, aber ereignisreiches Wochenende, an dem wir viel gesehen und erlebt haben, das aber auch eine tolle Erfahrung als Klasse für uns war, ging zu Ende. (Rg)