Dzien dobry

Kurz vor den Sommerferien haben uns die Polen in Hameln besucht. Nun hieß es für uns im Herbst, 900 km nach Kalwaria Zebrzydowska zu fahren mit Frau Tigges, Herrn Haas, Herrn von Bültzingslöwen und Herrn Mestwerdt.

Kalwaria Zebrzydowska liegt in der Nähe vom Krakau, was wir natürlich ausgenutzt haben. Die Altstadt von Krakau ist atemberaubend mit ihrer schönen Ulica Florianska.

Sehenswert war besonders die Marienkirche am Hauptmarkt, die eine Legende von zwei streitenden Brüdern umrankt. Jeder baute jeweils einen Turm der Kirche aus. Doch nur einer erntete den Ruhm des Volkes. So brachte der eine Bruder den anderen aus Neid um. Doch er wurde nie wieder glücklich, da er seinen Bruder verloren hatte und das Ansehen des Volkes noch mehr als zuvor. Dies führte zum Suizid. So sollen angeblich die unterschiedlichen Türme entstanden sein.

Zudem war die Aussicht vom Burgberg, dem Wawel, über Krakau pompös und eindrucksvoll. Und man konnte shoppen bis die Läden leer waren.

Der größte Ausflug für uns war definitiv Auschwitz. Man behandelt immer nur kurz die Thematik der Konzentrationslager im Geschichtsunterricht.

Als man dann am Eingang stand und das Schild "Arbeit macht frei" zum Greifen nah war, konnte keiner so recht begreifen, wie man dort so viele Menschen gequält und getötet hat. Es war eine bedrückende Stimmung und man fühlte förmlich das Leid und die Anteilnahme, wenn man vor einem bunten und riesigen von trauernden Menschen niedergelegten Blumenmeer stand. Besonders prägend waren die Flure in den Häusern. Die Wände waren regelrecht mit den Bildern der Opfer tapeziert und die Räume voll von Kinderschuhen oder Haaren, die man den Häftlingen abgenommen hatte.

Man kann Auschwitz sehr schlecht beschreiben, da es immer etwas anderes ist, wenn man hautnah auf dem Platz steht, wo Millionen Menschen gestorben sind, die nichts getan haben. Man kann nur appellieren, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Außerdem waren wir in der wunderschönen Stadt Zakopane, die im Süden Polens liegt. Zunächst machten wir dort eine Wanderung in den Bergen und haben sogar eine Höhle besichtigt. Die Aussicht auf die Innenstadt, die man von den Bergen aus hat, ist unvergesslich. Nachdem wir einige Kilometer durch den Wald gewandert sind, haben wir noch die Innenstadt besucht. Dort waren wir in der berühmtesten Straße Polens: die Krupówki Straße.

Am letzten Abend waren wir im Energy2000, der besten Disco Südpolens. Diese befindet sich in der Nähe von Kalwaria. Es war ein schöner Abschluss, der die ganze Gruppe nochmals zusammengeschweißt hat. Somit fiel der Abschied noch schwerer.

Skladamy serdeczne podziekowania Pani Tigges, która z wielkim sercem angazowala sie dlugie lata w prowadzeniu wymiany mlodziezy polsko-niemieckiej. Niestety byla to jej ostatnia wymiana.

(Wir bedanken uns herzlich bei Frau Tigges, die sich mit großem Herzen viele Jahre bei der Begleitung des deutsch-polnischen Austausches engagiert hat. Leider war dieser ihr letzter Austausch.)

 

Vanessa Bross und Michelle Brüning, Jg. 11